Regeln 5 – 7 und 9

Regel – Test 5-7,9 allg.

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Der Torwart
Es ist dem Torwart erlaubt:


5:1 bei der Abwehr im Torraum den Ball mit allen Körperteilen zu berühren;


5:2 sich im Torraum mit dem Ball ungeachtet der für Feldspieler geltenden Einschränkungen (7:2-4, 7:7) zu bewegen. Er darf jedoch die Ausführung des Abwurfs nicht verzögern (6:4-5, 12:2 und 15:5b);


5:3 den Torraum ohne Ball zu verlassen und im Spielfeld mitzuspielen. Er unterliegt in diesem Fall den Spielregeln für die im Feld spielenden Spieler (mit Ausnahme der Situation in Regel 8:5 Kommentar Absatz 2).
Der Torraum gilt als verlassen, sobald der Torwart mit irgendeinem Körperteil den Boden außerhalb der Torraumlinie berührt.


5:4 den Torraum mit dem nicht unter Kontrolle gebrachten Ball zu verlassen und ihn im Spielfeld weiterzuspielen.

 

Es ist dem Torwart nicht erlaubt:


5:5 bei der Abwehr den Gegenspieler zu gefährden (8:3, 8:5, 8:5 Kommentar, 13:1b);


5:6 den Torraum mit dem unter Kontrolle gebrachten Ball zu verlassen (6:1, 13:1a und 15:7 Abs. 3), wenn der Abwurf angepfiffen war, ansonsten Wiederholung des Abwurfs (15:7 Abs. 2); beachte jedoch die Vorteilsregel nach 15:7, wenn der Torwart den Ball verliert, nachdem er den Torraum mit dem Ball in der Hand verlassen hatte.


5:7 den außerhalb des Torraums am Boden liegenden oder rollenden Ball zu berühren, solange er sich im Torraum befindet (6:1, 13:1a);


5:8 den außerhalb des Torraums am Boden liegenden oder rollenden Ball in den Torraum hereinzuholen (6:1,13:1a);


5:9 mit dem Ball vom Spielfeld in den Torraum zurückzugehen (6:1,13:1a);


5:10 den sich in Richtung Spielfeld bewegenden Ball mit dem Unterschenkel oder Fuß zu berühren (13:1a);


5:11 bei der Ausführung eines 7-m-Wurfs die Torwartgrenzlinie (4-m-Linie) oder deren Verlängerung auf beiden Seiten zu überschreiten, bevor der Ball die Hand des Werfers verlassen hat (14:9).
Kommentar:
Solange der Torwart einen Fuß hinter oder auf der Torwartgrenzlinie (4-m-Linie) am Boden hat, ist es ihm erlaubt, den anderen Fuß oder irgendein anderes Körperteil in der Luft über diese Linie hinauszubewegen

 

Der Torraum


6:1 Der Torraum darf nur vom Torwart betreten werden (siehe jedoch 6:3). Der Torraum, zu dem auch die Torraumlinie gehört, gilt bereits als betreten, wenn er von einem Feldspieler mit irgendeinem Körperteil berührt wird.


6:2 Beim Betreten des Torraums durch einen Feldspieler ist wie folgt zu entscheiden:
a) Abwurf, wenn ein Spieler der angreifenden Mannschaft mit Ball den Torraum der gegnerischen Mannschaft berührt. Dasselbe gilt, wenn er nicht in Ballbesitz ist, aber durch das Betreten des Torraums einen Vorteil erlangt (12:1).
b) Freiwurf, wenn ein Abwehrspieler seinen Torraum betritt und dadurch einen Vorteil erlangt, ohne aber eine klare Torchance zu vereiteln (13:1b, siehe auch 8:7f).
c) 7-m-Wurf, wenn ein Abwehrspieler durch das Betreten des Torraums eine klare Torgelegenheit vereitelt (14:1a).
Mit „Betreten“ ist im Sinne dieser Regel nicht das bloße Berühren der Torraumlinie zu verstehen, sondern ein deutliches Eintreten.

 

6:3 Das Betreten des Torraums bleibt ungeahndet:
 a)wenn ein Spieler, nachdem er den Ball gespielt hat, den Torraum betritt, sofern dieses für die Gegenspieler keinen Nachteil bedeutet;
b) wenn ein Spieler ohne Ball den Torraum betritt und sich dadurch keinen Vorteil verschafft.


6:4 Der Ball ist als „außerhalb des Spiels“ anzusehen, wenn der Torwart ihn im Torraum unter Kontrolle hat (12:1). Der Ball muss dann durch einen Abwurf wieder ins Spiel gebracht werden (12:2).


6:5 Der im Torraum auf dem Boden rollende Ball bleibt „im Spiel“ und ist im Ballbesitz der Mannschaft des Torwarts. Nur der Torwart darf den Ball berühren. Nimmt der Torwart den Ball auf, ist dieser „außerhalb des Spiels“ und er hat ihn laut 6:4 und 12:1-2 wieder ins Spiel zu bringen (siehe jedoch 6:7b). Berührt ein Mitspieler des Torwarts den im Torraum rollenden Ball, ist auf Freiwurf (13:1a) zu entscheiden (siehe jedoch 14:1a, in Verbindung mit Erläuterung 6c). Bei Berührung durch einen Spieler der gegnerischen Mannschaft, ist auf Abwurf (12:1 (III) ) zu entscheiden.
Der Ball ist „außerhalb des Spiels“, sobald er im Torraum auf dem Boden liegen bleibt (12:1 (II)). In dieser Situation ist die Mannschaft des Torwarts im Ballbesitz und nur der Torwart darf den Ball berühren. Er hat ihn wieder laut 6:4 und 12:1-2 ins Spiel zu bringen (siehe jedoch 6:7b). Berührt ein Spieler einer der beiden Mannschaften den Ball, bleibt die Spielfortsetzung immer Abwurf (12:1 Abs. 2, 13:3). Befindet sich der Ball in der Luft über dem Torraum, darf er unter Beachtung der Regeln 7:1 und 7:8 gespielt werden.


6:6 Berührt ein Spieler der abwehrenden Mannschaft bei einem Abwehrversuch den Ball, der dann vom Torwart gehalten wird oder im Torraum liegen bleibt, geht das Spiel mit Abwurf weiter (6:4-5).


6:7 Wenn der Ball in den eigenen Torraum gespielt wird ist wie folgt zu entscheiden:
a) Tor, wenn der Ball in das Tor gelangt;
b) Freiwurf, wenn der Ball im Torraum liegen bleibt oder wenn der Torwart den Ball berührt und dieser nicht in das Tor gelangt (13:1b);
c) Einwurf, wenn der Ball die Torauslinie überquert (11:1);
d) Weiterspielen, wenn der Ball den Torraum durchquert und ins Spielfeld zurückgelangt, ohne dass ihn der Torwart berührt.


6:8 Ein Ball, der aus dem Torraum in das Spielfeld zurückgelangt, bleibt im Spiel.

 

Verletzter Torwart (Regel 6:8)
Der Torwart wird von einem Wurf aus dem Spiel heraus getroffen und ist handlungsunfähig. Grundsätzlich hat in solchen Fällen der Schutz des Torwarts oberste Priorität. Im Hinblick auf die Wiederaufnahme des Spiels sind folgende Situationen denkbar:
a) Der Ball geht ins Seiten- oder Toraus, liegt oder rollt im Torraum. Korrekte Regelanwendung: Spiel sofort unterbrechen, Wiederaufnahme mit Einwurf bzw. Abwurf.
b) Die Schiedsrichter haben das Spiel unterbrochen, bevor der Ball ins Aus gelangte oder im Torraum liegen blieb/rollte.
Richtige Regelanwendung: Das Spiel wird mit dem entsprechenden Wurf wieder aufgenommen.
c) Der Ball befindet sich über dem Torraum in der Luft. Korrekte Regelanwendung: Ein bis zwei Sekunden zuwarten, bis eine Mannschaft im Ballbesitz ist. Spiel unterbrechen, Wiederaufnahme mit Freiwurf für die ballbesitzende Mannschaft.
d) Der Schiedsrichter pfeift zum Zeitpunkt, in dem der Ball noch in der Luft ist. Korrekte Regelanwendung: Wiederaufnahme des Spiels mit Freiwurf für die Mannschaft, die zuletzt im Ballbesitz war.
e) Der Ball springt vom handlungsunfähigen Torwart zu einem Angreifer. Korrekte Regelanwendung: Spiel sofort unterbrechen, Wiederaufnahme mit Freiwurf für die ballbesitzende Mannschaft.
Hinweis: Ein 7-m-Wurf ist in solchen Fällen nie möglich. Der Schiedsrichter hat das Spiel zum Schutz des Torwarts bewusst unterbrochen; es handelt sich demnach nicht um einen „unberechtigten Pfiff“ nach Regel 14:1b.

 

 

 

 

Spielen des Balles, passives Spiel
Spielen des Balles
Es ist erlaubt:


7:1 den Ball unter Benutzung von Händen (offen oder geschlossen), Armen, Kopf, Rumpf, Oberschenkel und Knien zu werfen, zu fangen, zu stoppen, zu stoßen oder zu schlagen;


7:2 den Ball maximal 3 Sekunden zu halten, auch wenn dieser auf dem Boden liegt (13:1a);


7:3 sich mit dem Ball höchstens 3 Schritte zu bewegen (13:1a). Ein Schritt gilt als ausgeführt:
a) wenn ein mit beiden Füßen auf dem Boden stehender Spieler einen Fuß abhebt und ihn wieder hinsetzt oder einen Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt.
b) wenn ein Spieler den Boden mit nur einem Fuß berührt, den Ball fängt und danach mit dem anderen Fuß den Boden berührt.
c) wenn ein Spieler nach einem Sprung mit nur einem Fuß den Boden berührt und danach auf demselben einen Sprung ausführt oder den Boden mit dem anderen Fuß berührt.
d) wenn ein Spieler nach einem Sprung mit beiden Füßen gleichzeitig den Boden berührt und danach einen Fuß abhebt und ihn wieder hinsetzt oder einen Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt.
Kommentar:
Wird ein Fuß von einer Stelle zu einer anderen hinbewegt und der zweite nachgezogen, gilt das als nur ein Schritt.
Fällt ein Spieler mit dem Ball zu Boden, rutscht dann und steht auf mit dem Ball, um ihn weiterzuspielen, ist dies regelkonform. Dies gilt auch, wenn er sich nach dem Ball wirft, ihn kontrolliert, aufsteht und dann weiterspielt.

Schrittregel, Anprellen (Regel 7:3)
Gemäß Regel 7:3c, d zählt das erste Berühren des Bodens nach der Ballannahme im Sprung nicht als Schritt (Nullkontakt). Unter „Ballannahme“ ist jedoch nur die Ballannahme nach einem Zuspiel zu verstehen. Demgegenüber ist das eigene Anprellen und wieder Fangen des Balles in der Luft nicht mehr als „Ballannahme“ im Sinne der Regel zu verstehen. Der Bodenkontakt nach Anprellen zählt deshalb ausnahmslos als Schritt.

 

7:4 den Ball sowohl im Stehen als auch im Laufen:
a) einmal zu tippen und mit einer Hand oder beiden Händen wieder zu fangen;
b) wiederholt mit einer Hand auf den Boden zu prellen und danach mit einer Hand oder beiden Händen wieder zu fangen beziehungsweise aufzunehmen;
c) wiederholt mit einer Hand zu rollen und dann wieder mit einer Hand oder beiden Händen aufzunehmen.
Sobald der Ball danach mit einer Hand oder beiden Händen gefasst wird, muss er innerhalb 3 Sekunden beziehungsweise nach höchstens 3 Schritten (13:1a) abgespielt werden.
Das Prellen oder Tippen des Balles beginnt dann, wenn der Spieler den Ball mit irgendeinem Körperteil berührt und Richtung Boden lenkt.
Nachdem der Ball einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat, ist ein erneutes Tippen oder Prellen und Wiederfangen erlaubt (siehe jedoch 14:6).


7:5 den Ball von einer Hand in die andere zu führen.


7:6 den Ball kniend, sitzend oder liegend weiterzuspielen; dazu gehört nicht , aus dieser Position einen Wurf auszuführen (z.B. einen Freiwurf 15:1).


Es ist nicht erlaubt:


7:7  den kontrollierten Ball mehr als einmal zu berühren, bevor dieser inzwischen den Boden, einen anderen Spieler oder das Tor berührt hat (13:1a). Nicht zu ahnden ist mehrfaches Berühren beim Versuch, den Ball zu fangen, zu stoppen oder anderweitig unter Kontrolle zu bringen.

 

7:8 den Ball mit Fuß oder Unterschenkel zu berühren, es sei denn, der Spieler wurde von einem Gegenspieler angeworfen (13:1a-b; siehe auch 8:7e).


7:9 Berührt der Ball einen Schiedsrichter auf der Spielfläche wird weitergespielt.


7:10 Wenn sich ein ballbesitzender Spieler mit einem Fuß oder beiden Füßen außerhalb der Spielfläche bewegt (während der Ball sich noch innerhalb befindet), z.B. um einen Abwehrspieler zu umlaufen, ist auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a).
Verlässt ein Spieler der ballbesitzenden Mannschaft die Spielfläche ohne Ball, haben die Schiedsrichter ihn aufzufordern, auf die Spielfläche zurückzukehren. Tut er das nicht oder wiederholt sich das Vorkommnis bei derselben Mannschaft, ist ohne vorherige Aufforderung auf Freiwurf für die andere Mannschaft zu entscheiden (13:1a). Derartige Vergehen führen nicht zu persönlichen Bestrafungen gemäß Regel 8 und 16.


Passives Spiel


7:11 Es ist nicht erlaubt, den Ball in Besitz zu halten ohne erkennbaren Versuch, anzugreifen oder ein Tor zu erzielen. Ebenso ist es nicht erlaubt, wiederholt die Ausführung eines Anwurfs, Freiwurfs, Einwurfs oder Abwurfs der eigenen Mannschaft zu verzögern (siehe Erläuterung 4). Dies ist als passives Spiel anzusehen, welches mit einem Freiwurf geahndet wird, sofern die passive Tendenz nicht aufgegeben wird (13:1a). Der Freiwurf ist an der Stelle auszuführen, an der sich der Ball bei der Unterbrechung befand.

 

Regelerklärung Teil 2 auf Hessisch vom HHV- Bezirk Wiesbaden-Frankfurt (facebook)

https://www.facebook.com/HHV.Wiesbaden.Frankfurt/videos/538283193436133/?v=538283193436133

 

Hinweis:

Auch wenn beide Schiedsrichter das Vorwarnzeichen als erste zeigen können (siehe IHF-Erl. 4C), muss dies in der Praxis der Feldschiedsrichter (durchaus in Absprache mit   dem Torschiedsrichter) übernehmen.

Nur der Feldschiedsrichter kann den Augenblick bestimmen, in dem ein Angreifer klare Ballkontrolle hat, damit der Beginn des Zählens eindeutig festgelegt ist.

Der Feldschiedsrichter muss das Zählen der Pässe übernehmen. Der Torschiedsrichter würde seine Aufgaben vernachlässigen, wenn er die jeweils ballführenden Spieler beobachten müsste

 

Zählen der Anzahl der Pässe (Regel 7:11, Erläuterung 4, Anhang 3, Beispiele 13/14)

Es zählt als Pass, wenn der Ball nach einem geblockten Torwurf zum Werfer oder einem seiner Mitspieler zurückprallt.

 

7:12 Wird eine Tendenz zum passiven Spiel erkennbar, wird das Vorwarnzeichen (Handzeichen Nr. 17) gezeigt. Dies gibt der ballbesitzenden Mannschaft die Gelegenheit, die Angriffsweise umzustellen, um den Ballverlust zu vermeiden. Falls sich die Angriffsweise nach dem Anzeigen des Vorwarnzeichens nicht ändert, kann jederzeit auf passives Spiel entschieden werden. Wird von der angreifenden Mannschaft nach maximal 4 Pässen kein Torwurf ausgeführt, wird auf Freiwurf gegen die ballbesitzende Mannschaft entschieden (13:1a, Verfahren und Ausnahmen siehe Erläuterung 4, Abschnitt D).
Die Feststellung über die Anzahl der Pässe treffen die Schiedsrichter im Sinne der Regel 17:11.
In besonderen Situationen (z.B. bewusstes Auslassen einer klaren Torgelegenheit) können die Schiedsrichter auch ohne vorheriges Vorwarnzeichen auf Freiwurf gegen die ballbesitzende Mannschaft entscheiden

 

Passives Spiel (7:11-12) Erl.4

Wann-sind-es-4-paesse-und-wann-erfolgt-passives-spiel/ (siehe meine Tabelle)

A. Allgemeine Hinweise
Die Handhabung der Regelbestimmungen zum passiven Spiel verfolgt das Ziel, unattraktive Spielweisen bzw. gezielte Spielverzögerungen zu unterbinden. Voraussetzung ist, dass die Schiedsrichter über die gesamte Spielzeit hinweg passive Spielweisen einheitlich erkennen und beurteilen.
Passive Spielweisen können in allen Spielphasen des Angriffs einer Mannschaft, d.h. in der Spielfeldüberbrückung, in der Aufbau- und in der Abschlussphase, entstehen. Vor allem in folgenden Spielsituationen pflegen passive Spielweisen gehäuft aufzutreten:
– knapper Spielstand vor allem gegen Spielende
– Unterzahl-Situationen (Hinausstellungen von Spielern)
– Spielerische Überlegenheit einer Mannschaft, besonders im Abwehrverhalten
Die in den folgenden Präzisierungen genannten Kriterien treten im Spiel selten allein auf, sondern müssen von den Schiedsrichtern in der Regel in der Gesamtheit beurteilt werden. Hier ist besonders die Wirkung regelgerechter, aktiver Abwehrarbeit zu berücksichtigen.
B. Anzeigen des Vorwarnzeichens
Das Anzeigen des Vorwarnzeichens sollte besonders in folgenden Spielsituationen erfolgen:
B1. Vorwarnzeichen bei langsamem Spielerwechsel bzw. langsamer Spielfeldüberbrückung Beobachtungskriterien sind besonders:
– Warten auf Spielerwechsel im Mittelfeld;
– Ein Spieler verzögert die Ausführung eines Freiwurfs (täuscht vor, den Ort der Ausführung nicht zu kennen), eines Anwurfs (Torwart gibt den Ball langsam heraus, es wird ein bewusst schlechter Pass zur Mitte gespielt oder es wird langsam mit dem Ball zur Mitte gegangen), eines Abwurfs oder Einwurfs, nachdem die Mannschaft bereits zuvor aufgefordert worden war, diese taktischen Verzögerungen zu unterlassen;
– Prellen des Balls am Ort;
– Der Ball wird ohne Bedrängnis über die Mittellinie zurück in die eigene Hälfte gespielt.
B2. Vorwarnzeichen bei verspätetem Spielerwechsel in der Aufbauphase Beobachtungskriterien sind besonders:
– Alle Spieler haben ihre Angriffspositionen eingenommen;
– Die Mannschaft startet mit einem vorbereitenden Passspiel die Aufbauphase;
– Erst jetzt erfolgt ein Spielerwechsel dieser Mannschaft.
Anmerkung:
Eine Mannschaft, die aus der eigenen Hälfte heraus einen Gegenstoß spielt, diesen jedoch in der gegnerischen Hälfte nicht bis zu einer Wurfgelegenheit ausspielen kann, darf anschließend noch zügige Spielerwechsel vornehmen.
B3. Vorwarnzeichen bei zu langen Aufbauphasen
Grundsätzlich muss jeder Mannschaft vor Beginn einer gezielten Angriffshandlung eine Aufbauphase mit einem vorbereitenden Passspiel zugestanden werden.
Beobachtungskriterien für eine zu lange Aufbauphase sind:
– Dem Angriff gelingt keine gezielte Angriffshandlung;
Anmerkung:
Eine gezielte Angriffshandlung liegt besonders dann vor, wenn die ballbesitzende Mannschaft taktische Angriffsmittel anwendet, einen räumlichen Bewegungsvorsprung gegenüber der Abwehr oder eine deutliche Temposteigerung im Vergleich zur vorbereitenden Aufbauphase erzielt.
– häufige Ballannahmen im Stand oder in Rückwärtsbewegungen;
– mehrfaches Prellen des Balls im Stand;
– bei 1 gegen 1-Aktionen: frühzeitiges Abdrehen des Ballhalters, Warten auf Spielunterbrechungen durch die Schiedsrichter, kein räumlicher Vorteil des Ballhalters im Zweikampf;
– aktive Abwehrhandlungen: Aktive Spielweisen der Abwehr verhindern die Temposteigerung des Angriffs z.B. durch Versperren von Pass- und Laufwegen.
– Ein besonderes Beobachtungskriterium für zu lange Aufbauphasen ist es, dass der angreifenden Mannschaft keine deutliche Temposteigerung zwischen Aufbau- und Abschlussphase gelingt.
C. Handhabung des Vorwarnzeichens
Erkennt ein Schiedsrichter (Feld- oder Torschiedsrichter) eine Entwicklung zu passivem Spiel, hebt er den Arm (Handzeichen 17), um anzuzeigen, dass ein gezieltes Herausspielen einer Torwurfgelegenheit nicht erkennbar ist. Der andere Schiedsrichter sollte dieses Zeichen übernehmen.

Auch wenn beide Schiedsrichter das Vorwarnzeichen als erste zeigen können (siehe IHF-Erl. 4C), muss dies in der Praxis der Feldschiedsrichter (durchaus in Absprache mit dem Torschiedsrichter) übernehmen.

Nur der Feldschiedsrichter kann den Augenblick bestimmen, in dem ein Angreifer klare Ballkontrolle hat, damit der Beginn des Zählens eindeutig festgelegt ist.

Der Feldschiedsrichter muss das Zählen der Pässe übernehmen. Der Torschiedsrichter würde seine Aufgaben vernachlässigen, wenn er die jeweils ballführenden Spieler beobachten müsste.


Das Handzeichen soll anzeigen, dass die ballbesitzende Mannschaft keinen Versuch unternimmt, eine Torgelegenheit zu erreichen, oder wiederholt die Spielfortsetzung verzögert.
Das Handzeichen ist anzuzeigen bis:
– der Angriff beendet ist oder
– das Handzeichen nicht mehr gültig ist (siehe nachfolgende Hinweise).
Ein Angriff beginnt mit dem Ballbesitz und endet mit einem Torerfolg oder Ballverlust. Das Vorwarnzeichen wird normalerweise bis zum Ende eines Angriffs angezeigt. Während eines Angriffs gibt es jedoch zwei Situationen, in denen die Beurteilung „Passives Spiel“ nicht länger gültig ist und die Wirkung des Handzeichens aufgehoben wird.
1) Die ballbesitzende Mannschaft führt einen Torwurf aus und der Ball prallt vom Tor oder Torwart direkt zu ihr zurück oder ihr ist aufgrund dessen ein Einwurf zuzusprechen.
2) Ein Spieler oder Offizieller der abwehrenden Mannschaft erhält eine persönliche Bestrafung wegen regelwidrigen oder unsportlichen Verhaltens gemäß Regel 16.
In diesen beiden Situationen wird der ballbesitzenden Mannschaft eine neue Aufbauphase gestattet.
D. Nach Anzeigen des Vorwarnzeichens
Nach Anzeigen des Vorwarnzeichens sollten die Schiedsrichter der ballbesitzenden Mannschaft zunächst Zeit geben, ihre Spielweise zu ändern. Dabei sollten sie das Leistungsniveau in unterschiedlichen Alters- und Spielklassen berücksichtigen.
Der gewarnten Mannschaft sollte die Möglichkeit zugestanden werden, eine gezielte Angriffshandlung Richtung Tor vorbereiten zu können.
Unternimmt die ballbesitzende Mannschaft keinen erkennbaren Versuch, zum Torwurf zu gelangen (Kriterien siehe D1 und D2), entscheidet einer der beiden Schiedsrichter spätestens dann auf passives Spiel, wenn nach 4 Pässen kein Torwurf ausgeführt wird (7:11-12).
Nicht als Pass gezählt wird:
– Das versuchte Anspiel, wenn der Ball vom Mitspieler infolge eines geahndeten Fouls eines Abwehrspielers nicht unter Kontrolle gebracht wird.
– Das versuchte Anspiel, wenn der Ball vom Abwehrspieler ins Seiten- oder Toraus gelenkt wird.
– Ein Wurfversuch, der vom Gegner geblockt wird.
Entscheidungskriterien nach Anzeigen des Vorwarnzeichens:
D1. Angreifende Mannschaft:
– keine deutliche Temposteigerung;
– keine gezielte Aktion Richtung Tor;
– 1-gegen-1-Aktionen, mit denen kein räumlicher Vorteil erzielt wird;
– Verzögerung beim Spielen des Balls (z.B. aufgrund des Blockierens von Passwegen durch die abwehrende Mannschaft).
D2. Abwehrende Mannschaft:
– Die abwehrende Mannschaft versucht, durch regelgerechte, aktive Spielweisen einen Tempowechsel bzw. eine gezielte Angriffsaktion zu unterbinden.
– Versucht eine Abwehr durch Regelwidrigkeiten im Sinne der Regel 8:3 die Passfolge der angreifenden Mannschaft zu unterbrechen, müssen diese Regelwidrigkeiten konsequent progressiv bestraft werden.
D3. Hinweise zur maximalen Anzahl von Pässen
D3a. Vor dem erfolgten 4. Pass:
– Wird dem angreifenden Team während der Anzeige des Vorwarnzeichens ein Freiwurf oder Einwurf zugesprochen, hat dies keine Auswirkung auf die gesamte Anzahl Pässe
– Gleiches gilt, wenn ein Pass oder ein Torwurf durch einen Feldspieler der abwehrenden Mannschaft geblockt wird und der Ball zur angreifenden Mannschaft gelangt (auch bei einem Abwurf).
D3b. Nach dem erfolgten 4. Pass:
– Wird nach dem 4. Pass auf Freiwurf, Einwurf (oder Abwurf) für die angreifende Mannschaft entschieden, hat die Mannschaft die Möglichkeit, die Ausführung des Wurfes mit einem weiteren Pass zu verbinden, um den Angriff abzuschließen.
– Gleiches gilt, wenn ein nach dem 4. Pass erfolgter Wurf durch die abwehrende Mannschaft geblockt wird und der Ball dadurch zu einem angreifenden Spieler oder ins Tor- oder Seitenaus gelangt. Die angreifende Mannschaft hat dann die Möglichkeit, den Angriff mit einem weiteren Pass abzuschließen.
(Vorschlag D3c. Wenn der Arm der Schiedsrichter zum passiven Spiel gehoben wurde, soll nach jeder Unterbrechung vom Feldschiedsrichter, die noch zu spielende Pässe angezeigt werden. – dies ist schriftlich noch nicht im Regelwerk fixiert.22.10.2019)
E. Anhang
Merkmale von Tempoverschleppung
– Spiel in die Breite statt in die Tiefe Richtung Tor
– Häufige Laufbewegungen quer und ohne Druck vor der Abwehr
– Keine Aktion in die Tiefe z.B. durch 1-gegen-1-Aktionen oder Pässe zu Spielern zwischen Torraum- und Freiwurflinie
– Mehrfache Pässe zwischen zwei Spielern hintereinander ohne deutliche Temposteigerung mit Aktionen Richtung Tor
– Der Ball wird mehr als einmal über alle Spielpositionen (Außen-, Kreis- und Rückraumspieler) gespielt, ohne dass eine eindeutige Temposteigerung mit Aktionen Richtung Tor erkennbar ist.
Merkmale von 1:1-Aktionen, mit denen kein räumlicher Vorteil erzielt wird, sind u.a.:
– 1-gegen-1-Aktionen in einer Situation, bei der (erkennbar) kein Durchbruchsraum vorhanden ist (Versperren des Durchbruchsraums durch mehrere Gegenspieler)
– 1-gegen-1-Aktionen ohne erkennbares Ziel des Durchbruchs Richtung Tor
– 1-gegen-1-Aktion mit dem Ziel lediglich einen Freiwurf zu erreichen (z.B. sich „festmachen“ zu lassen oder eine 1-gegen 1-Aktion abzubrechen trotz Durchbruchsmöglichkeit)
Merkmale einer regelgerechten, aktiven Abwehrspielweise sind u.a.:
– Versuch, nicht zu foulen, um Spielunterbrechungen zu verhindern
– Laufwege der Angreifer, teilweise sogar durch zwei Spieler verstellen.
– Passwege in die Vorwärtsbewegung verstellen
– Offensive Abwehraktionen, mit denen Angreifer zurück in die Spielfeldtiefe gedrängt werden
– Provozieren von Pässen weit zurück in torungefährliche Räume

 

Regel 9 – Der Torgewinn

 

9:1 Ein Tor ist erzielt, wenn der Ball die Torlinie vollständig überquert hat (Abb. 4), sofern vor dem oder beim Wurf der Werfer, seine Mitspieler oder Offizielle sich nicht regelwidrig verhalten haben. Der Torschiedsrichter bestätigt durch zwei kurze Pfiffe und Handzeichen 12, dass ein Tor erzielt ist.

Gelangt der Ball ins Tor, obwohl ein Spieler der abwehrenden Mannschaft eine Regelwidrigkeit begangen hat, ist auf Tor zu erkennen.
Hat ein Schiedsrichter, der Zeitnehmer oder der Delegierte das Spiel unterbrochen, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat, darf nicht auf Tor entschieden werden.
Spielt ein Spieler den Ball in das eigene Tor, führt dies zum Torgewinn für die gegnerische Mannschaft, ausgenommen, der Torwart führt einen Abwurf aus (12:2, Absatz 2).
Kommentar:

Wird dem Ball der Weg ins Tor durch eine nicht am Spiel beteiligten Sache oder Person (Zuschauer etc.) verwehrt, muss auf Tor entschieden werden, wenn die Schiedsrichter der Überzeugung sind, dass der Ball ansonsten ins Tor gelangt wäre.


9:2 Wenn auf Tor entschieden wurde und der Schiedsrichter den Anwurf angepfiffen hat, kann das Tor nicht mehr annulliert werden (siehe jedoch 2:9 Kommentar).
Ertönt direkt nach einem Torerfolg und vor der Anwurfausführung das Schlusssignal (Halbzeit oder Spielende), so müssen die Schiedsrichter (ohne Anwurf) deutlich anzeigen, dass sie auf Tor entschieden haben.
Kommentar:
Ein von den Schiedsrichtern anerkanntes Tor sollte sofort auf der Anzeigetafel angezeigt werden.

Verwendung des Videobeweises

Ist nach Verwendung des Videobeweises eine Torentscheidung erforderlich, kann ein Tor – statt bis zu dem in Regel 9:2 festgelegten Zeitpunkt der Anwurfausführung – solange annulliert werden, bis der nächste Ballwechsel erfolgt.

 

9:3 Die Mannschaft, die mehr Tore erzielt hat als die gegnerische Mannschaft, ist Sieger. Haben beide Mannschaften die gleiche Anzahl Tore oder kein Tor erzielt, ist das Spiel unentschieden (2:2).
Abbildung 4: Der Torgewinn

 

 

 

 

 

 

Bestenliste: Regel – Test 5-7,9 allg.

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